Wie heißt es doch jedes Jahr: “Schaffen Sie im Frühjahr Platz für Neues“. Kleidung, die man ein Jahr lang nicht getragen hat, sollte aus dem Schrank genommen werden. Teile, die man mal für einen Event / Festival etc. gekauft hat, sollten ebenfalls aussortiert werden. Ich bin da inzwischen ganz anderer Meinung.

Meine Uroma sagte stets eins, dass alles seine Zeit hat. Und dass sich dies auch ändern kann. Aber man muss auch sagen, dass sich vor allem in der Modebranche alles irgendwie doch wiederholt. 90s Bratz Dolls Heels sind 2022 wieder der letzte Schrei. Ebenso Low-Waist Hosen, der Retro 70’s Charme oder Cowboy-Stiefel – sie alle kommen doch irgendwann wieder in Mode. Und dann kommt genau der Moment, in dem man sich grün und blau ärgert, dass man seine einst so geliebten Stiefel doch aussortiert hat, weil man sie einfach mal ein Jahr lang nicht getragen hat. Wie wär’s denn mit “Aus Alt mach Neu?“.
Die Lederjacke aus diesem Beitrag habe ich mit 14 Jahren gekauft. Sie war meine erste Lederjacke überhaupt, hat meine Zeit, als ich mit der Vespa zur Schule gefahren bin, geprägt und ist für mich auch noch knapp 10 Jahre später wertvoll. Kaum zu glauben, dass ich sie 4-5 Jahre im Schrank hab hängen lassen.
Mein Gott hätte ich das heute bereut, wenn ich sie bei meiner riesigen Ausmistaktion vor ein paar Jahren mit aussortiert hätte. Einigen T-Shirts trauere ich heute übrigens nach (unter anderem ein Shirt von The Rolling Stones, bei der die Zunge komplett mit Strasssteinen bedeckt war). Aber gut, aus seinen Fehlern lernt man ja bekanntlich, oder nicht? Schade ist es trotzdem.
Experimentierfreudigkeit
Worauf ich eigentlich hinaus möchte ist, dass man beim Aussortieren vielleicht nicht all zu schnell handeln sollte. Nur was wirklich zu klein oder zu abgetragen ist, darf weg. Aber selbst dann kann man sich fragen, ob man es nicht doch noch irgendwie anders verwenden kann. Oberteile wie Pullover oder Shirts könnten vielleicht cropped getragen werden. Wenn eine Jeans obenrum passt, aber das Bein zu kurz ist, könnte man eine Hot-Pants daraus machen. Sind die Ärmel an einer Jacke kaputt? Vielleicht eignet sie sich als eine Art Weste (vor allem bei Leder oder Jeans sinnvoll!). Wir sollten mit unseren Kleidungsstücken einfach wieder experimentierfreudiger werden. Ich habe vor wenigen Wochen am Dachboden (Sie merken schon, da oben findet man so einige Schätze :D) eine Tüte voll mit Kleidung aus meiner “Jugend” entdeckt und gleich mal durchforstet. Dabei sind mir zwei Pullover in die Hand gefallen, die heute noch getragen werden können. Unter anderem ein roter Rollkragenpullover, der zwar von der Länge her zu kurz wäre, aber als Crop-Shirt durchgeht und man niemals denken würde, er wäre zu kurz. Bild folgt definitiv bald in meiner Instagram-Story.


Also, werfen Sie nicht sofort bei jeder Ausmistaktion alles weg, früher oder später greifen Sie vielleicht wieder auf das ein oder andere Teil zurück – das wäre dann auch ein Unikat. Zwei Fliegen mit einer Klappe.
XOXO LARISSA
2 Kommentare
Ohh ich fühle den Beitrag! Ich bin auch immer viel zu schnell beim Ausmisten. 90% der Kleidung verkaufe ich zwar, weg ist es aber dann trotzdem. Und einem Teil trauere ich so sehr hinterher, dass ich die Käuferin kontaktieren wollte, um es zurück zu holen. Leider finde ich die Kontaktdaten aber nicht mehr.
Ich hab es mir inzwischen echt abgewöhnt, auszumisten. Kommt aber auch daher, weil ich nicht mehr jeden Trend nachkaufe, sondern meinen eigenen Stil gefunden habe und nicht immer up-to-date sein muss haha. Oh man, das ist echt ärgerlich!